Der Raubzug in Berlins Mitte

Rezension zur Ausstellung Geraubte Mitte. Die „Arisierung“ des jüdischen Grundeigentums im Berliner Stadtkern 1933–1945. von Claudia Krieg

Die Jewish Claims Conference (JCC ) eröffnet im Februar 2013, 80 Jahre nach der Machtübernahme der Nazis, einen 50-Millionen-Dollar-Fonds für jüdische Familien, denen Eigentum auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gehört. Eine etwa 1.500 Seiten umfassende Liste mit Namen gibt Auskunft darüber, welche Menschen durch die nationalsozialistische Verfolgung und die damit einhergehende Enteignung ihre Wohnungen, Häuser, Firmen und Geschäfte samt Einrichtungen verloren haben. Tausende Personen-, Firmen- und Ortsnamen: Meiningen, Gera, Eisenhüttenstadt, Leipzig, Dresden, Chemnitz, Magdeburg – und immer, immer wieder: Berlin. Noch ist der größte Teil der Geschichte des Arisierungs-Unrechts der Nazis, das keiner der beiden deutschen Staaten weder annähernd aufgearbeitet noch durch angemessene Entschädigung versucht hat zu mindern, ungeschrieben. Im Rahmen des Berliner Themenjahres Zerstörte Vielfalt ist seit September 2013 im Ephraim-Palais die kleine Ausstellung des Berliner Stadtmuseums Geraubte Mitte. Die Arisierung des jüdischen Grundeigentums im Berliner Stadtkern 1933–1945 zu sehen.

PDF Rezension geraubte Mitte in der Derivé – Zeitung für Stadtforschung, Nr. 54, Wien