Deportationen, Massaker und brennende Dörfer

Veranstaltung: NS-Gewalt in der Ukraine und Litauen in den Jahren 1943/44

Eine Veranstaltung von Helle Panke e.V. in gemeinsamer Kooperation mit dem Europa-Referat der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Deutsch-Russischen Museum.

Dienstag, 23. November 2021, 18:00 – 20:00, Museum Karlshorst, Zwieseler Str. 4, 10318 Berlin

Im Zuge des Deutsch-Sowjetischen Kriegs besetzte die deutsche Wehrmacht im Jahr 1941 die sowjetsozialistischen Republiken Ukraine und Litauen. In den besetzten Gebieten kam es von Beginn an zu gewalttätigen Handlungen gegen die jüdische Bevölkerung: sie wurden – teilweise unter Beihilfe der örtlichen Bevölkerung – erschossen, in Ghettos eingeschlossen, deportiert und vernichtet. Die Gewalt richtete sich aber auch gegen Kriegsgefangene, Roma, Kommunist*innen und die Zivilbevölkerung.

Im Kontext der Rückzüge der Wehrmacht 1943/44 vor der Roten Armee wurden Litauen und die Ukraine abermals zu Schauplätzen von Massengewalt. Die spezifischen Pläne und Dynamiken der späten Phase des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion bedeuteten Raub, Verschleppung, Mord und Zerstörung.

Johannes Spohr untersucht in seinem Vortrag beispielhaft die NS-Gewalt und Nachwirkungen der deutschen Besatzung im damaligen »Generalbezirk Shitomir«, der etwa den heutigen Oblasten Vinnycja und Žytomyr entspricht, in den Jahren 1943/44. Diese sind geprägt von Loyalitätsverschiebungen der Zivilbevölkerung, die sich aus dem Rückzug der Wehrmacht angesichts der siegreichen Roten Armee ergeben. Ekaterina Makhotina stellt in ihrem Beitrag parallel die Entwicklungen und Gewalt der letzten Kriegsjahre dar, unter der sich die Soldaten der Wehrmacht in Litauen zurückziehen.

Mit: Ekaterina Makhotina (Historikerin, Universität Bonn) und Johannes Spohr (Historiker, betreibt einen Recherchedienst zum Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft)

Moderation: Elke Scherstjanoi (Historikerin, Berlin – München)

Eine Veranstaltung von Helle Panke e.V. in gemeinsamer Koopertaion mit dem Europa-Referat der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Deutsch-Russischen Museum. Kosten: 2 Euro