Zwangsarbeit als Familiengeschichte

Veranstaltung am 13.06.2024, 18:30‒20:00 Uhr im Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus (Weimar):

Das FORUM „In Gesellschaft.“ hinterfragt den Umgang mit der Geschichte der NS-Zwangsarbeit – multiperspektivisch, interdisziplinär, gesamtgesellschaftlich. „Wie gehen wir heute mit der Geschichte der NS-Zwangsarbeit um? Und was leiten wir daraus für unser Zusammenleben ab?“ – diesen Impulsfragen folgt die Veranstaltungsreihe.

FORUM #7 rückt in den Fokus, wie sehr bis heute Familiengeschichten und -realitäten von der Erfahrung der NS-Zwangsarbeit wie auch von dem Umgang damit geprägt sind.

Zu unseren Gäst:innen:

Ute Delimat  folgt schon lange den Spuren ihrer Mutter Wiktoria, die als junges Mädchen aus Polen nach Deutschland zur Zwangsarbeit verschleppt wurde, und versucht, deren jahrzehntelangen Kampf um Entschädigung zu rekonstruieren.

Stefan Weger setzt sich künstlerisch-fotografisch mit der Geschichte von Walerian Wróbel und seiner Urgroßmutter Luise auseinander. Luise hatte den damals gerade einmal 16 Jahre alten polnischen Zwangsarbeiter denunziert, der daraufhin hingerichtet wurde.

Johannes Spohr  hat sich lange mit dem Nationalsozialismus in der persönlichen Familiengeschichte beschäftigt und bietet darüber hinaus als promovierter Historiker den Archivrecherchedienst „present past“ an, der als professionelle Dienstleitung und Unterstützung der eigenen Familienrecherche gebucht werden kann.

Moderation:

Nora Hespers arbeitet als freie Journalistin für den WDR, die ARD und Deutschlandfunk Nova. Sie war bei Fußball-Welt- und Europameisterschaften im Einsatz, wobei ihr Interesse immer gesellschaftspolitischen Themen gilt. Mit dem Blog und der Podcastserie Die Anachronistin erweckt sie seit 2014 die Geschichte ihres Großvaters zum Leben. 2021 erschien ihr Buch „Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich“, das sich nicht nur mit dem Leben ihres Großvater, dem Widerstandskämpfer Theo Hespers, auseinandersetzt, sondern auch die berührende Geschichte einer Wiederbegegnung mit dem Vater ist.

Im Pop-Up-Format begleitete das FORUM „In Gesellschaft.“ bereits die Entstehung des Museums Zwangsarbeit in Weimar. Seit der Eröffnung am 8. Mai 2024 ist die Veranstaltungsreihe fester Bestandteil des Museums und will den Raum öffnen für Austausch und Reflexionen.

Dank professioneller Mitschnitte sind alle Ausgaben von „In Gesellschaft.“ außerdem als Videoreihe in der Mediathek unter museum-zwangsarbeit.de zu finden.

EINTRITT FREI

Weitere Informationen gibt es unter diesem Link.